Description:
BSB-Provenienz: Freising, St Andreas (Hugibertsmünster), Kanoniker
- Altsignatur: Cim 181 - Extent:
182 Bl. - Pergament Alternative Title:
Cim. 181 Abstract:
Einem Eintrag am Anfang der Handschrift zufolge gelangte das
Evangelistar - ein liturgisches Buch, das Texte aus den Evangelien
für die Lesung an Sonn- und Feiertagen enthält - um 1062 als
Geschenk des Freisinger Bischofs Ellenhard (1052/53-1078) in den
von ihm gegründeten Kollegialstift St. Andreas. Gefertigt wurde es
wohl in Tegernsee. Ursprünglich war die Handschrift nur mit 250
Initialen, mit Gold und Silber verzierte Anfangsbuchstaben,
dekoriert. Später wurden eine ganzseitige Widmungsminiatur und
eine Kanontafel (reich ausgemalte Tafel mit Abschnittsnummern) aus
einer anderen Handschrift, Clm 6832, entnommen und am Anfang des
Evangelistars eingebunden. Das Manuskript stellt den Bischof vor
dem Patron des Stifts, dem heiligen Andreas, dar. Der Heilige hebt
das Buch hoch und präsentiert es Christus, dessen Büste in einem
Medaillon erscheint. Für den Vorderdeckel des Einbandes hatte man
den Mittelteil einer dreiteiligen Relieftafel, eines sogenannten
Triptychons, verwendet. Die byzantinische Tafel aus Elfenbein zeigt
die Kreuzigung, die Kreuzabnahme und die Grablegung Christi. Die
Seitenteile der Tafeln zieren Clm 6832, aus dem Seiten entnommen
und in diese Handschrift eingefügt wurden. Auf allen Relieftafeln
sind Spuren von Vergoldung, roter Bemalung und roter griechischer
Inschriften zu finden, sie sind heute nur noch schwer lesbar. Es
wird vermutet, dass die einzelnen Teile des Triptychons
ursprünglich den Einband eines einzigen Bandes schmückten und
getrennt wurden. // Autor: Béatrice Hernad // Datum: 2016 Publication Statement:
Tegernsee. - Bl. 2 Freising um oder kurz nach Mitte 11. Jh. - Bl. 2
Freising um 1062 um oder kurz nach Mitte 11. Jh. - Bl. 2: um 1062