Description:
BSB-Provenienz: Bayerisches Nationalmuseum - Altsignatur: BNM
3860 Extent:
228 Blätter Alternative Title:
BNM 3860 Abstract:
Die Handschrift, die ein Tetraevangelium und schöne ganzseitige
Miniaturen enthält, ist ein hervorragendes Beispiel für die Kunst
der armenischen Buchmalerei auf der Krim im 17. Jahrhundert. Auf
der Krim konnten die armenischen Gemeinden dank ihres Wohlstands
sich auf ihre Identität besinnen und ihre Kultur neu beleben. Als
deren höchstes Gut galt die armenische kilikische Buchkunst,
bekannt aus Handschriften, die nach dem Untergang des
kleinarmenischen Reiches von Kilikien im 14. Jahrhundert auf die
Krim gerettet worden waren. Führend in der Buchmalerei waren
byzantinische Miniaturisten, die nach dem Fall Konstantinopels
ebenfalls auf die Krim geflohen waren. Die Handschrift beginnt mit
der Darstellung von Szenen aus dem Leben Jesu in zwölf
ganzseitigen Miniaturen. Der darauf folgende Brief des Eusebius an
Carpianus und die Kanontafeln sind in prächtige Zierrahmen
gefasst. Vor den Texten der Evangelien waren die Darstellungen der
Evangelisten sowie die ersten, sicher reich geschmückten
Textseiten eingebunden. Sie sind leider entfernt worden, nur die
Darstellung des Johannes ist erhalten. Sie ist nach der Vorlage des
Johannesbildes aus aus der kilikischen Handschrift, Erewan,
Matenadaran, Cod. Nr. 7644 kopiert worden. Schreiber und Maler ist
Nikoġayos Caġkarar, von dem noch 34 illuminierte Handschriften
bekannt sind. Außer diesem in der BSB aufbewahrten Tetraevangelium
befindet sich noch eine weitere Handschrift in Europa, nämlich ein
Hymnarium in St. Petersburg. Publication Statement:
Kaffa Krim um 1667 Table Of Contents: