Description:
BSB-Provenienz: Fürstlicher bayerischer Rat und Küchenmeister
Sebald Müllner von Zweiraden; München, alte kurfürstliche
Hofbibliothek vor1803
Altsignatur: Cim 28
Kurzaufnahme einer Handschrift
Wolfram von Eschenbach
Auf Bl 49r, 49v, 50r und 50v je drei Bilder übereinander; je eines
davon auf Goldgrund Extent:
75 Bl. - Pergament Alternative Title:
Cim. 28 Abstract:
Wolfram, der sich wahrscheinlich nach der fränkischen Stadt
Eschenbach (seit 1917 Wolframs-Eschenbach) nannte, ist der
Verfasser einer Reihe von Liedern und dreier Epen (Parzival,
Willehalm, Titurel). Der zwischen 1200 und 1210 entstandene
"Parzival" ist ein in 16 Büchern gegliederter Versroman; er
verbindet die beiden großen höfischen Stoffkreise um König Artus
und den Heiligen Gral. Die auf altfranzösische Quellen
zurückgehende Geschichte Parzivals, der als jugendlicher Tor auf
der Gralsburg die Erlösungsfrage zu stellen versäumt und deswegen
vom Artushof ausgeschlossen wird, verband Wolfram mit den
ritterlichen Kämpfen und Minneabenteuern des Artusritters Gawan.
Nach Irrfahrt und religiöser Läuterung wird Parzival zur
Gralsburg als Gralskönig zurückberufen. Cgm 19 ist einer der
frühen Überlieferungsträger des Werks und Grundlage für die von
Karl Lachmann 1824 erstellte gültige Edition. Es ist eine einfache
Gebrauchshandschrift. Enthalten sind auch die Titurel-Fragmente
sowie zwei nur in diesem Codex überlieferte Tagelieder (8 Strophen
in 2 Tönen). Auf der letzten Seite ist der Inhalt von Buch 16 in
drei Miniaturen dargestellt. Das Prinzip der selbständig neben dem
Text tretenden Bilder wurde mit Vorliebe von der profanen
Wandmalerei in Burgen und Stadthäusern aufgegriffen. // Autor:
Peter Czoik // Datum: 2016 Subjects: