Description:
21 kolorierte Federzeichnungen, Initialen
Kurzaufnahme einer Handschrift
Neuere Blattzählung: 1 - 280 und 32 leere neugezählte Blätter
Unbeschrieben: I - IV, 7r - 8r, 12r, 280v - 312v
BSB-Provenienz: München, Hofbibliothek
Sigismund Meisterlin Extent:
IV + 312 Bl. - Papier Abstract:
Sigismund Meisterlin (um 1435 - nach 1497) war Mönch in St. Ulrich
und Afra in Augsburg und kam zum ersten Mal beim Studium an
italienischen Universitäten mit dem Humanismus in Berührung. 1456
konnte er seine "Augsburger Chronik" seinem Auftraggeber Sigmund
Gossembrot widmen und damit die erste deutsche humanistische
Geschichte, die ansatzweise auf Quellenkritik beruht, vorlegen.
Dabei ging es ihm um eine Revision der Reimchronik von Küechlin
(Clm 61), der u.a. behauptete, Augsburg sei von Germanen, die von
Trojanern abstammten, und von Schwaben gegründet worden; anstelle
der Erfindung wollte er die Wahrheit setzen und beweisen, dass
Augsburg lange vor den trojanischen Flüchtlingen von einheimischen
Vindelikern gegründet worden sei. Neben der Quellenauswahl ist der
starke Anteil an Schilderungen von Land und Leuten bei Meisterlin
neu. Seine Chronik erschien 1456 zuerst auf Latein, 1457 dann auf
Deutsch. Grundlegend für die weitere klösterlich-städtische
Geschichtsschreibung in Augsburg, wurde sie in der Folgezeit
bebildert, bearbeitet und erweitert: von Hektor Mülich 1457, der
sie später als Quelle für seine Ausgabe nutzte (Augsburger
Handschrift), von Mülichs Bruder Georg mit 13 kolorierten
Federzeichnungen (Stuttgarter Handschrift) und von Konrad
Bollstatter mit 21 kolorierten Federzeichnungen in der vorliegenden
Münchner Handschrift aus den Jahren 1479-1481. Bereits 1483 wurde
Meisterlins "Augsburger Chronik" erstmals gedruckt. // Autor: Peter
Czoik // Datum: 2016 Subjects: