Description:
jüngere gotische Kursive von der Hand des Jakob Käbitz
Kodex unvollständig: Textverlust: Eine unbestimmte Anzahl von Bll
fehlt vor 1 (davon ein Bl jetzt in Berlin, mgo 287 II); 1 Bl
zwischen 7-8; zwischen 24 - 26 fehlt eine Lage bis auf 6 Bll -
Ausstattung: Rubriziert bis 46v; 13v rote Randranke in
Federzeichnung, 14r ua grüne Federproben 15v, 21r, 26r Melodien in
gotischer Notation - BSB-Provenienz: Die Handschrift war im Besitz
des Joh Ferdinand Roth, Diakon in Nürnberg, wie Cgm 714; der
Besitzvermerk fiel wahrscheinlich mit dem alten Einband fort -
Mundart: ostschwäbisch - Extent:
74 Bl. - Papier Abstract:
Englische Version: This "songbook" by Jakob Käbitz "documents the
cultivation of the late medieval song in middle-class households
outside the 'metropolitan' centres" (Michael Curschmann). It is one
of the few important late medieval song collections known from
Swabia for private use and was compiled around 1430/50 by the son
of the grainary keeper of the same name in Wemding. The collection
later belonged to the Nuremberg deacon Joh. Ferdinand Roth (died
1814) and probably came from there to the Bayerische
Staatsbibliothek. A treatise is attached to the "Liederbuch" for
the polyphonic instrumental reproduction of monophonic melodies on
a keyboard instrument, similar to the "Lochamer Liederbuch". The
nine love art-songs mostly show simple forms, five of them belong
to the texts which are also contained in the Augsburg Songbook (cf.
Cgm 379). In contrast to some later compilers, the collector's
selection was almost completely limited to song, sung verse and
rhyming couplet. Forms of the Meistersang are very rarely found in
leaf 14-49, from leaf 50-72 on the other hand they dominate the
text corpus, especially with spiritual, political and personal
themes. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2017
Das vorliegende "Liederbuch" des Jakob Käbitz "dokumentiert die
Pflege des spätmittelalterlichen Liedes im Bürgerhaushalt auch
abseits der 'großstädtischen' Zentren" (Michael Curschmann). Es
ist eine der wenigen bedeutenden aus Schwaben bekannten
spätmittelalterlichen Liedersammlungen für den privaten Gebrauch
und wurde um 1430/50 von dem Sohn des gleichnamigen Kastners in
Wemding zusammengestellt. Die Sammlung war später im Besitz des
Nürnberger Diakons Joh. Ferdinand Roth (gest. 1814) und kam
vermutlich von dort an die Bayerische Staatsbibliothek. Dem
"Liederbuch" ist ein Traktat beigegeben für die mehrstimmige
instrumentale Wiedergabe einstimmiger Melodien auf einem
Tasteninstrument, ähnlich wie beim "Lochamer Liederbuch". Die neun
Gesellschafts-Liebeslieder zeigen zumeist einfache Formen, fünf
von ihnen gehören zu den Texten, die auch im Augsburger Liederbuch
enthalten sind (vgl. Cgm 379). Der Sammler beschränkte sich in der
Auswahl - anders als einige spätere Kompilatoren - fast völlig
auf Lied, Sangspruch und Reimpaarspruch. Formen des Meistersangs
finden sich in Bl. 14-49 sehr selten, ab Bl. 50-72 dominieren sie
dagegen den Textkorpus, vor allem mit geistlicher, politischer und
persönlicher Thematik. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2017 Publication Statement:
[S.l.] Ostschwaben 2. Viertel 15. Jh