Description:
Johannes Hartlieb
Foliierung: Neuere Blattzählung 1 - 291, überspringt die leeren
Blätter: 2 zwischen 9-10, 1 Blatt zwischen 236-237 - Schrift:
Bastarda durchgehend von einer Hand - Ausstattung: 4zeilige (zu
Textanfängen 5-10zeilige) rote Initialen 237r im 2 Buchstaben
eingezeichnetes Gesicht - BSB-Provenienz: Landshut, Seligenthal,
Zisterzienserinnen Aus der eingebundenen Urkunde schließt Möller
auf das Landshuter Kloster Seligenthal als Vorbesitzer Die
Handschrift gehörte im 18 Jh dem Augsburger Ratskonsulenten Joh
Leonhard Behr, vgl Ir: ,Ex bibliotheca Jo Leonardi S R J nobilis
domini de Behr consili act Palatini Manu propria' Ende 18 Jh befand
sich die Handschrift in der Bibliothek des Augsburger
Ratskonsulenten Joh Heinr v Prieser (Ir-IIr dessen Inhaltsangaben
zur Handschrift, datiert von 1784) - Mundart:
ostschwäbisch-bairisch - Extent:
II + 294 Bl. Abstract:
Das "Secretum Secretorum", ein pseudoaristotelisches Kompendium des
10. Jahrhunderts, zusammengestellt in syrischen (persisch
beeinflussten) Kreisen hermetischer Denkrichtung, ist eine Art
Fürstenspiegel in Form eines Briefes an Alexander den Großen, mit
vielen Ratschlägen und durchsetzt mit allerlei Wundergeschichten.
Es handelt von Herrschertugenden, Kriegskunst und Physiognomie,
enthält aber auch eine umfassende Gesundheitslehre. Zum ersten Mal
wurde es 1282 vollständig ins Deutsche übersetzt von der aus
einer Adelsfamilie im fränkischen Ries stammenden Hiltgart von
Hürnheim, Zisterzienserin in Zimmern (um 1255 - nach 1299).
Hiltgarts textnahe Übersetzung folgte dabei der lateinischen
Vorlage ihres Vetters Rudolf, eines Zisterziensers in Kaisheim. Die
vorliegende Handschrift aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt
aus dem Landshuter Zisterzienserinnenstift Seligenthal, das wie
Zimmern dem Abt von Kaisheim unterstellt war. Noch im 16.
Jahrhundert lebte Hiltgarts Übersetzung in den Drucken von Johann
Bämler (1531) und Heinrich Stainer in Augsburg (1530 und 1532)
weiter. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2016
Englische Version: The "Secretum Secretorum", a 10th century
pseudo-Aristotelian compendium, compiled in Syrian
(Persian-influenced) circles of hermetic thought, is a kind of
mirror for princes in the form of a letter to Alexander the Great,
with many pieces of advice interspersed with all sorts of miracle
stories. It deals with the virtues of rulers, the art of war and
physiognomy but also contains extensive teachings on health. It was
completely translated into German for the first time in 1282 by
Hiltgart von Hürnheim, a Cistercian nun in Zimmern (c. 1255 -
after 1299) who came from a noble family in Franconia's Ries.
Hiltgart's rather literal translation followed the Latin model of
her cousin Rudolf, a Cistercian monk in Kaisheim. This manuscript
from the middle of the 15th century comes from the Cistercian
Seligenthal convent in Landshut, which was subordinate to the Abbot
of Kaisheim, like Zimmern. Hiltgart's translation still lived on in
the 16th century in prints by Johann Bämler (1531) and Heinrich
Stainer in Augsburg (1530 and 1532). // Autor: Peter Czoik //
Datum: 2016 Publication Statement:
Augsburg Mitte 15. Jh