Description:
Libri Boetii multis glossis antiquioribus et recentioribus extructi
sunt additis hinc inde germanicis
BSB-Provenienz: Salzburg, Dombibliothek
Kurzaufnahme einer Handschrift Extent:
76 Bl. - Pergament Abstract:
Der spätantike römische Gelehrte Boethius (geb. um 480) hatte in
der Regierungszeit des Ostgotenkönigs Theoderich hohe Staatsämter
inne, geriet dann jedoch in Verdacht, sich gegen dessen Herrschaft
verschworen zu haben; er wurde als Hochverräter verurteilt und
wohl im Jahr 524 hingerichtet. Während seiner Haftzeit entstand
seine bedeutendste Schrift "De consolatione Philosophiae" ("Über
den Trost der Philosophie") in fünf Büchern, in welcher er seine
Vorstellungen zur Ethik und Metaphysik darlegte. Das Werk besteht
aus 39 Prosatexten und 39 Gedichten in 28 verschiedenen Versmaßen.
Es gehörte im Mittelalter zu den beliebtesten und
meistkommentierten philosophischen Texten. Eine Darstellung in der
Handschrift führt anschaulich in den Inhalt des ersten Buches und
somit in die Gesamtthematik ein: Boethius wird von der
personifizierten Philosophie im architektonisch lediglich
angedeuteten Kerker besucht und im Dialog mit ihr getröstet. Die
ansonsten schmucklose Gebrauchshandschrift dürfte in Salzburg
entstanden sein; aus der dortigen Dombibliothek gelangte sie zu
Beginn des 19. Jahrhunderts in die Münchner Hofbibliothek. //
Autor: Wolfgang-Valentin Ikas // Datum: 2016 Subjects:
Neoplatonism
Protreptikos
186.4
Boethius, -524. De consolatione philosophiae
100