Description:
Ausstattung: Rubriziert Schwarz-rote Cadellen und blau-rote
Zierinitialen mit Fleuronnée an den Textanfängen Historisierte
Bildinitialen und kunstvolle Rankenbordüren mit Jagdszenen,
Waldtieren und Vögeln aus der Werkstatt des Buchmalers Nikolaus
Bertschy (Berschin) in Augsburg, offensichtlich von zwei zeitlich
unterschiedenen Händen (Vater und Sohn?) um 1531 ausgeführt Die
Buchstabenkörper in Gold oder mit Blattwerk in Deckfarbenmalerei
vor Goldgrund - BSB-Provenienz: Im Auftrag des Abtes Conrad Reitter
(1509 - 40) in den Jahren 1529 bis 1530 geschrieben Künstlerisch
ausgeschmückt von dem gebürtigen schweizer Buchmaler Nikolaus
Bertschy (Berschin) in Augsburg und möglicherweise auch seinem
Sohn im Jahre 1531 Später teilte das Antiphonale das Schicksal der
übrigen Kaisheimer Handschriften Kaisheim, Zisterzienser Neuburg,
Provinzialbibliothek (Auslieferung 1909) - Extent:
278 Bl. - Pergament Abstract:
Ein Antiphonale oder Antiphonar ist eine liturgische Handschrift
mit den Melodien und Texten aller Gesänge des Stundengebets, den
Antiphonen. Die Zusammensetzung der Sammlungen hing von dem Orden
ab, für dessen Gebrauch sie dienten. Die vorliegende Handschrift
enthält nur den Winterteil für die Heiligenfeste von Stephanus
(26. Dezember) bis Johannes vor der lateinischen Pforte (6. Mai)
sowie mit Hymnen und Cantica. Obwohl der Codex für das
Zisterzienserkloster Kaisheim angefertigt wurde, lässt er die
übliche Nüchternheit der Zisterzienser vermissen. Die aufwendige
künstlerische Gestaltung spiegelt das Selbstbewusstsein des
Klosters und seine herausragende Stellung in der Region in der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Prachthandschrift entstand
1531 im Auftrag des damaligen Abtes des Zisterzienserklosters
Kaisheim, Konrad IV. Reuter (1509-1540). Sie ist in einer
sorgfältigen gotischen Buchschrift (Textura) geschrieben. Mit der
Ausmalung beauftragte der Abt den Augsburger Buchkünstler Nikolaus
Bertschy, vermutlich zusammen mit dessen Sohn, deren Monogramme
sich auf Bl. 39r und 228r finden. In äußerster Kunstfertigkeit
schrieb und illuminierten die Künstler die Pergamenthandschrift
mit 17 historisierten Initialen und farbigen Bordüren, in denen
sich Tiere, Pflanzen und Jagdszenen befinden. Ein Medaillon in der
Bordüre am unteren Rand von Bl. 170r zeigt ein Porträt Kaiser
Karls V. Initialen enthalten Szenen aus dem Leben Christi,
Evangelisten und Heilige. // Autor: Bayerische Staatsbibliothek,
Abteilung für Handschriften und Alte Drucke // Datum: 2016 Publication Statement:
Kaisheim 1529 - 1531