Description:
Fragment - Auszeichnungsschrift: Incipit und Explicit in eckiger
Zierkapitalis bzw Unziale, beide in hellroter Tinte Bei
Textanschluß neben den großen Initialen die erste Zeile in
schwarzer Maiuskel mit blasenartigen Binnenfüllungen (farbig), nur
2r der Zeilenblock umpunktet; die folgenden Zeilen in Unziale
Kapitelanfangszeilen größtenteils in Unziale, zT mit farbigen
Binnenfüllungen - Schmuck: Architektonisches Rahmengerüst der
Titelseite und Initialen mit Besatzornamentik vorwiegend aus
Tierköpfen, selten aus Fadengeflechten, vereinzelt aus
Menschenmaske Farben wie bei Titelseite: Hellrot (Konturen),
Gelb-Ocker, Grün, helleres und dunkleres Blau, Violett -
BSB-Provenienz: Freising, Dombibliothek Besitzeintrag aus dem 12 Jh
(2r) - Altsignatur: Cim 305
Gregorius Magnus Geschrieben von dem Angelsachsen Peregrinus
(146v) Extent:
146 Blatt - Pergament Alternative Title:
Cim. 305 Abstract:
Die Handschrift aus dem 8. Jahrhundert ist ein herausragendes
Beispiel für das angelsächsische Erbe Bayerns und insbesondere
Münchens. Es handelt sich um eine unvollständige Abschrift von
Papst Gregors des Großen Auslegung des Buches Hiob, Teil sechs.
Das fast 300 Seiten umfassende Manuskript wurde fast
ausschließlich vom angelsächsischen Schreiber Peregrinus
(übersetzt: 'Fremder' oder 'Pilger') geschrieben, der in dem
Schlußvermerk (Folio 146 verso) seinen Namen nennt. Auf
Entstehungsort und -zeitraum - das Skriptorium in Freising (Bayern)
unter Bischof Arbeo, dem Gründer der Dombibliothek und Bischof von
Freising von 764 bis 783 - läßt ein Randvermerk (67 recto)
schließen. Der Titel des Werks ist auf Blatt 1 verso in einen
architektonischen Rahmen aus vier Bögen auf farbigen Säulen mit
getreppten Kapitellen und Basen gesetzt. In den Bogenfeldern der
beiden linken Arkaden ist je ein rückwärts blickendes Tier zu
erkennen. Der Text beginnt auf Blatt 2 recto mit einer großen
insularen S-Initiale (aufzulösen in 'sancti'), die mit einem
Fechtband verziert ist und in Tierköpfe ausläuft. Der Freisinger
Besitzvermerk am oberen Rand "Iste liber est sanctae Marie et
sancti Corbiniani Frisinge" (Dies ist das Buch der Heiligen Maria
und des Heiligen Corbinian in Freising) stammt aus dem 12.
Jahrhundert. Mehr als ein Jahrtausend verblieb das Buch in der
Freisinger Dombibliothek, bevor es 1803 im Zuge der Säkularisation
in die Hofbibliothek nach München, die Vorgängerinstitution der
Bayerischen Staatsbibliothek, gelangte. // Datum: 2019
Englische Version: This eighth century manuscript is a prominent
example of the Anglo-Saxon heritage of Bavaria and, more
specifically, of Munich. It is an incomplete copy of Pope Gregory
the Great's allegorical exegesis of the Book of Job, part six. The
manuscript of nearly 300 pages was written almost entirely by the
Anglo-Saxon scribe Peregrinus ("Foreigner"), who tells us in an
explanatory colophon (folio 146 verso) both his name and the fact
that he worked in the scriptorium at Freising (Bavaria) under
Bishop Arbeo, the founder of the cathedral library and bishop of
Freising from 764 to 783. Other scribes from Freising contributed
passages in early Carolingian minuscule only on a few pages. The
front page (folio 1 verso) is decorated with an architectural
border, constructed of four arcades that are supported by colored
pillars with terraced capitals and bases, as they are commonly used
in canon tables. In each of the spaces below the two left arcades
an animal looking backwards can be seen. The text begins on leaf 2
recto with a large insular initial "S" (for sancti), decorated with
interlace and terminating in animal heads. The Freising ex-libris
in the upper margin, "Iste liber est sanctae Marie et sancti
Corbiniani Frisinge" (This is the book of the holy Mary and of
Saint Corbinian, Freising) dates from the 12th century. The book
remained in the cathedral library in Freising for more than a
millennium before it was transferred to the court library in
Munich, the predecessor of the Bavarian State Library, in 1803. //
Autor: Bayerische Staatsbibliothek Publication Statement:
Freising vor 784 Table Of Contents: