Description:
Arabisch, Naskhi-Duktus
Goldkoran
Kurzaufnahme einer Handschrift Extent:
183 Blätter - Papier Abstract:
Die Verwendung farbigen Beschreibstoffes gehört in Ost und West zu
den selten verwendeten Möglichkeiten, den Rang einer Handschrift
zu erhöhen. Mit ihren voll vergoldeten Blättern ist diese
Handschrift ein Unikat. Auf derart prächtigem Grund steht einfache
schwarze Schrift im Naskhi-Duktus, eine exakt proportionierte, im
10. Jahrhundert entwickelte Kursivschrift. Sie ist ein Meisterwerk
der Kalligraphie. Das Format der Bläter ist spätestens im 18.
Jahrhundert, als der heutige Einband gefertigt wurde, stark
verringert worden. Palmettförmige Ansae an den Surenüberschriften
und Verszähler auf dem Rand sind bestenfalls zur Hälfte erhalten.
Der Text ist voll vokalisiert. Die blauen, roten oder weißen
Surenüberschriften vor verschiedenfarbigem und unterschiedlich
dekoriertem Grund verwenden entweder ein enges gestauchtes Kufi
oder eine großzügige Kursive. Die Verstrenner haben weiße
Zeichnung auf nachlässig gesetztem orangem oder blauem Grund. Am
Anfang hat sich ein Fragment einer ehemals doppelseitigen
Illumination erhalten, deren Typus zur Eröffnung reich
ausgestalteter Korane im 11. und 12. Jahrhunderts im von den
Selschuken berherrschten iranisch-irakischen Kerngebiet der
islamischen Welt gebräuchlich gewesen ist. // Autor: Bayerische
Staatsbibliothek, Orient- und Asienabteilung // Datum: 2019 Subjects:
Qur'an
297.122 Publication Statement:
[S.l.] Irak oder Iran 11./12. Jh.