Description:
Kurzaufnahme einer Handschrift Extent:
100 Bl. - Papier Abstract:
Die stereometrischen astronomischen und geographischen Projektionen
zur Zeit- und Ortsbestimmung des Hauptteils der Handschrift beruhen
auf der Kosmographie Claudius Ptolemaeus (2. Jhd. n. Chr.). Außer
Ptolemaeus ist Bl. 68r als Autorität des Quadrantentypus Johannes
Regiomontanus (1436-1476) genannt. Die herzförmige
Kartenprojektion Bl. 21r stammt von Johannes Stabius (1468-1522).
Die beiden Astronomen und Mathematiker lehrten in Wien an der
Universität. Auf Wien passt auch die mehrfach angegebene
astronomische Berechnungsposition 48° nördlicher Breite Bl. 38r
u.ö. Nach Augenschein und Wasserzeichen ist der Hauptteil der
Handschrift, der der astronomischen Praxis gewidmet ist, um 1500 in
Süddeutschland entstanden. Quellen, Entstehung und
Zusammenstellung der Handschrift sind noch nicht geklärt. Als
Umfeld ist neben der Wiener Universität auch die Universität
Ingolstadt plausibel. Hier erlebte die Artistenfakultät auf dem
Gebiet der Astronomie am Ende des 15. Jh. in engem Austausch mit
den Wiener Astronomen einen Aufschwung. Publication Statement:
Wien ? um 1508 - 1520