Description:
BSB-Provenienz: Bamberg, Domschatz bzw Dombibliothek
Ausgewählte Einzelbilder außerdem verfügbar unter der Signatur
Codsim 244
Kurzaufnahme einer Handschrift
Altsignatur: Cim 59
Einband: Goldschmiedeeinband; Vorderdeckel ganz in Gold mit
Edelsteinen und Perlen, Buchrücken und Rückdeckel in rotem
Samt Extent:
III, 258, V Blätter Alternative Title:
Evangeliar Heinrichs II.
Evangeliarium
Cod.sim. 244
Evangelia IV
Evangeliar aus dem Bamberger Dom
Reichenauer Evangeliar
Cim. 59 Abstract:
Das Evangeliar, das einen der schönsten ottonischen Goldbuchdeckel
besitzt, kam als Geschenk Kaiser Heinrichs II. (1002-1024) an den
Bamberger Dom. Das Hauptthema mittelalterlicher Bucheinbände, die
Verherrlichung Christi, ist zeichenhaft in außerordentlich
kunstreicher Goldschmiedearbeit gestaltet. Das die Komposition
beherrschende Kreuz mit großem ovalem Achat in der Mitte ist als
Crux gemmata Triumph- und Siegeskreuz. Die getriebenen
gegenständigen Tiere in den Kreuzecken können als
Paradiesessymbole gedeutet werden. Mit der Aussage des Einbands
steht die ungewöhnliche bildliche Dekoration des Evangeliars, die
sich in wenigen Miniaturen konzentriert, in Einklang. Das
Eingangsbild zeigt Christus als Sieger und Lebensquell im
Paradiesesbaum stehend, umgeben von Paradiesesflüssen und
Evangelistensymbolen. In den Bogenfeldern der Evangelistenbilder
wird jedem Evangelistensymbol eines der großen Heilsereignisse
zugeordnet. Der Engel des Matthäus weist auf Menschwerdung und
Wiederkunft Christi hin, die in der gekrönten Christusfigur
Gestalt gewinnen. Dem Markuslöwen ist der auferstehende Christus
beigesellt, dem Lukasstier das Opferlamm und dem Johannesadler der
zum Himmel auffahrende Christus. Die zwölf Kanontafeln am Anfang
der Handschrift haben figürliche Motive als Bogen- und
Giebelbesatz: Vögel, aber auch Handwerker und die vier
Jahreszeiten. Überaus selten in der frühmittelalterlichen Kunst
und einmalig in den Werken der Reichenauer Malschule ist die
Erscheinung der Tierkreiszeichen auf den sechs letzten Kanontafeln.
Die Handschrift wurde zusammen mit anderen Reichenauer Codices 2003
in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen. // Autor: Béatrice
Hernad // Datum: 2016 Subjects:
Deutschland
1 AD - 99 AD
Germany
Handschrift
226 Publication Statement:
Reichenau Anfang 11. Jahrhundert