Description:
Kurzaufnahme einer Handschrift
BSB-Provenienz: Antiquariat H Domizlaff München, erworben 1974 Sog
Hs P, ehem Prag, fürstliche lobkowitzsche Bibl Nr 519
Wunderle: CCMSBM V,9 Extent:
22 Bl. - Pergament Abstract:
"Die Erlösung" ist ein heilsgeschichtliches Epos eines unbekannten
geistlichen Verfassers vom Beginn des 14. Jahrhunderts und handelt
von der Schöpfungsgeschichte bis zum Jüngsten Gericht, wobei vor
allem Christi Leben und Erlösungstat im Zentrum stehen. Mahnungen
zu den sieben Todsünden und den zehn Geboten schließen das Werk
ab. Im strophischen Prolog (V. 1-104) werden die Intentionen der
Dichtung abgesteckt: Der geblümte Stil des höfischen Minneromans
soll vermieden werden, gleichwohl ist Gottfried von Straßburg (um
1210, Cgm 51) als Vorbild zu erkennen (Gliederung in Strophen,
Wiederholung des Leitworts "wunder"). "Daher könnte man mit aller
gebotenen Vorsicht die Erlösung als Werk bezeichnen, das im
bewußten Gegensatz zum höfischen Roman seinen Stoff, die
Heilsgeschichte, mit den Mitteln eben dieser höfischen Dichtung
vorträgt. Christus wird dadurch zum Helden des geistlichen Epos"
(Ursula Hennig). Die vorliegende Handschrift ist zwar Fragment,
aber einer der ältesten erhaltenen Textzeugen; rote
Kapitelüberschriften und einfache Initialen unterteilen den Text.
Sprachlich ist die Handschrift im rheinhessischen Raum anzusiedeln.
// Autor: Peter Czoik // Datum: 2016 Publication Statement:
[S.l.] 1. Hälfte 14. Jh.