Description:
Kurzaufnahme einer Handschrift Extent:
115 Blätter - Pergament Alternative Title:
Koran Abstract:
Der Kodex ist der letzte Teil einer wohl ursprünglich zwölf
Bände umfassenden Prachthandschrift die 1306 für den
marokkanischen Merinidenherrscher Abū Ya'qūb Yūsuf ibn Ya'qūb
(Regierungszeit 1286-1307) angefertigt wurde, wie in der
Schlußschrift am Ende des Korans vermerkt ist. Die beiden
erhaltenen Bände (Cod.arab. 2 und 3) umfassen die Suren 1-3,14 und
62-114, also die ersten und letzten fünf Sechzigstel (Hizb) des
Korans. Der Koran ist mit schwarzer Tinte in Maghribi geschrieben,
einem Duktus, der sich seit dem 10. Jahrhundert von Tunesien über
Algerien und Marokko nach Spanien verbreitete. Das monumentale
Erscheinungsbild entsteht durch das ausgewogene Verhältnis des
Schriftspiegels mit nur sieben Zeilen pro Seite zum breiten
Seitenrand. Verschiedenfarbige Vokalisationszeichen und
goldumrandete Kreise, in deren Mitte die Verszählung aufgeführt
ist, beleben das Schriftbild. Der Satz 'Es gibt keinen Gott außer
Ihm' ist innerhalb des Textes mit goldener Schrift hervorgehoben.
Die Surenüberschriften in goldenem Kūfi stehen frei oder sind mit
Rankenmustern verziert. Die Randmedaillons der Surenüberschriften
sind besonders fein mit arabesken Ornamenten ausgearbeitet. Die
Kodizes, die für Fachleute zu den herausragenden
Koranhandschriften zählen, werden von kostbar gestalteten
Zierseiten eröffnet und beendet. Die Bände gehörten zur
Bibliothek des Orientalisten Johann Albrecht Widmannstetters und
wurden 1558 von Herzog Albrecht V. für die Hofbibliothek, die
Vorläuferin der Bayerischen Staatsbibliothek erworben. // Autor:
Bayerische Staatsbibliothek, Orient- und Asienabteilung // Datum:
2019 Subjects:
297.122 Publication Statement:
[s.l.] [1306] = 705 h.