Description:
BSB-Provenienz: Niederaltaich, Benediktiner - Hinteres Schutzblatt:
Liturgisches Fragment mit einfachen rot-blauen Fleuronnéeinitialen
Wohl Niederaltaich, 13 Jh - Alsignatur: Cim 142 - Extent:
I + 226 Bl. - Pergament Alternative Title:
Cim. 142 Abstract:
Englische Version: This Gospel book dating from the mid-11th
century comprises 16 canon tables, positioned at the beginning
after the prologues, nine full-page carpet pages, initial pages,
and decorated pages, as well as four portraits of the Evangelists.
The carpet pages and the Evangelist portraits are painted on single
pages. Each Evangelist is depicted with his symbol—the angel for
Matthew, the lion for Mark, the ox for Luke, and the eagle for
John—and the dove of the Holy Spirit, a symbol of divine
inspiration. From several specific liturgical feast days, which are
mentioned in the text and which are particularly emphasized, it can
be concluded that the manuscript was originally created in North
Germany. According to an inscription on folio 3 verso, this Gospel
book had been owned by the abbey of Niederaltaich in southern
Bavaria since the late Middle Ages, where its cover was restored in
1601. After the dissolution of the monastery, the book was
transferred to Munich in 1803.
Am Anfang des Evangeliars aus dem 2. Drittel des 11. Jahrhunderts
stehen 16 Kanontafeln. Hauptverzierung der Kanontafeln sind große
Flechtknoten und Flechtwerk. Eine Besonderheit lässt sich auf den
vier Evangelistenbildern der Handschrift entdecken: Die
Evangelisten sind jeweils mit ihren Symbolen und mit der Taube des
Hl. Geistes dargestellt. Der Kopf des Vogels dringt in den Nimbus
der Evangelisten ein, als würde er ihnen etwas ins Ohr flüstern.
Die Taube inspiriert die Evangelisten zum Schreiben. Das
versinnbildlicht der Illuminator durch die lauschende Haltung des
Matthäus und Lukas. Das Motiv der Taube als Inspirationsquelle ist
selten. Es deutet, wie auch die Nennung einiger speziellen
Heiligenfeste, auf eine Entstehung des Evangeliars im norddeutschen
Raum hin. Nach einem spätmittelalterlichen Besitzeintrag befand
sich die Handschrift in Niederaltaich. Auf der vergoldeten
Silberblechplatte des Einbands wurden in der Mitte das große,
stark erhabene Relief des thronenden Christus auf dem Regenbogen,
in den vier Ecken die Evangelistensymbole montiert. Die
Längsstreifen des Rahmens sind unter anderem mit kleinen
geflügelten Puttenköpfen verziert. // Autor: Béatrice Hernad //
Datum: 2016 Publication Statement:
Niedersachsen (Hamburg-Bremen?) 2. Drittel 11. Jh