Description:
Einzige erhaltene Handschrift
Altsignatur: Cim 348
Kurzaufnahme einer Handschrift Extent:
129 Bl. - Pergament Alternative Title:
Cim. 348 Abstract:
Der um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstandene Versroman
"Frauendienst" ist die fiktive Autobiografie des steirischen
Ministerialen Ulrich von Liechtenstein, der 1244 als Truchsess,
1267 als Marschall unter Ottokar II. von Böhmen und 1272 als
Landrichter der Steiermark bezeugt ist. In die Dichtung eingebaut
sind 58 Minnelieder des Autors, die in die "Große Heidelberger
oder Manessische Liederhandschrift" (Heidelberg,
Universitätsbibliothek, Cpg 848) Eingang gefunden haben. Daneben
finden sich Turnierbeschreibungen, drei minnetheoretische
Reflexionen sowie sieben Briefe, drei davon in Prosa. Im letzten
Teil treten die Lieder besonders hervor. Während die Lieder,
Briefe und Minnereflexionen dem Ideal der höfischen Liebe
entsprechen, sind die epischen Teile durchweg komisch angelegt. Die
komische Selbstentlarvung des Ich-Erzählers betont den
künstlichen, theoretischen und unwirklichen Aspekt des Minnesangs.
Ulrichs "Frauendienst" ist neben zwei Fragmenten nur in dieser
Handschrift erhalten. Der Text ist in einfacher, eiliger
Buchschrift zweispaltig mit abgesetzten Versen geschrieben, die
Liedstrophen sind wie üblich fortlaufend. Rote Überschriften und
Abschnittsinitialen zieren die Handschrift, die im 15. Jahrhundert
im Besitz Matthäus Pratzls, des Rentmeisters Herzog Albrechts IV.
von Bayern, war. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2016 Subjects:
Publication Statement:
[S.l.] kurz vor oder um 1300