Description:
Kurzaufnahme einer Handschrift
Einband: Neuzeitlicher Holzdeckeleinband mit blauem, in sich
gemustertem Seidensamt
Bildseiten und 24 Goldrankeninitialen
BSB-Provenienz: Dr Karl Graf von Schönborn,
Graf-von-Schönborn'sche Schlossbibliothek Pommersfelden, Hs 347
(2940) Im Miteigentum der Bayerischen Landesstiftung, erworben 1994
mit finanzieller Unterstützung sowie mit Beteiligung der
Kulturstiftung der Länder Extent:
44 Bl. - Pergament Abstract:
Das kleine Gebetbuch Ottos III. (980-1002) war für die private
Andacht des Herrschers bestimmt. Darum wirkt es viel unscheinbarer
als die großen liturgischen Prachthandschriften. Es ist eines von
nur zwei erhaltenen Herrschergebetbüchern des frühen
Mittelalters. Das andere, das gegen 860 entstandene Gebetbuch Karls
des Kahlen, wird ebenfalls in München (Schatzkammer der Residenz)
verwahrt. Das Gebetbuch muss kurz nach 984 entstanden worden sein,
als der erst vierjährige Knabe nach dem Tod seines Vaters König
Otto III. wurde. Die Regentschaft wurde bis zu seiner
Volljährigkeit von seiner Mutter, Kaiserin Theophanu, und seiner
Großmutter, Kaiserin Adelheid ausgeübt. Als Auftraggeber oder
Schenker wird Erzbischof Willigis von Mainz (940-1011) vermutet.
Die Handschrift enthält drei Herrscherbilder. Auf dem ersten wird
der jugendliche Herrscher unter einer Deesis, einer
Dreifigurengruppe von Christus mit Maria und Johannes dem Täufer,
als Betender zwischen Petrus und Paulus dargestellt. Auf dem
zweiten, einer auf zwei gegenüberliegenden Seiten verteilten
Darstellung, kniet Otto III. in Proskynese vor dem thronenden
Christus in der Mandorla. Das dritte, das Widmungsbild, zeigt Otto
III. auf dem Thron, wie er von einem Kleriker das Buch in Empfang
nimmt. // Autor: Brigitte Gullath // Datum: 2016 Subjects:
204.33
242
Otto III, Holy Roman Emperor, 980-1002
Prayers
980-1002 CE
248.32 Publication Statement:
Mainz bald nach 984