Regesta: Eidlösung des Abts von Fulda. Frater Albert [Graf von
Beichlingen], Bischof von Hippos (Ypusensis), Vikar in
spiritualibus des Gerlach [von Nassau], Erzbischof von Mainz,
bekundet, dass er eine im Folgenden inserierte Urkunde des
Erzbischofs Franz von Florenz [Francesco degli Atti] erhalten hat.
Darüber hinaus bekundet er, dass er zur Ausführung des Mandats
über die Eidlösung des Abtes bereit ist. Inserierte Urkunde von
1353 Oktober 21 (Datum Avinioni XII° Kalendas Novembris
pontificatus domini Innocentii pape sexti anno tercio): Franz
[Francesco degli Atti], Erzbischof von Florenz teilt dem Erzbischof
von Mainz oder seinem Vikar in spiritualibus mit, dass Heinrich
[von Kranlucken], Abt von Fulda, Diözese Würzburg, vormals Propst
des Frauenklosters Allendorf [an der Werra], Diözese Mainz, nach
dem Tod seines Vorgängers Heinrich [von Hohenberg] vom Dekan,
Propst und den im Kapitel stimmberechtigten Mönchen eine
Wahlkapitulation, die jeder neue Abt beschwören müsste, vorgelegt
wurde. Dabei stellte Heinrich fest, dass die Wahlkapitulation dem
gemeinen Recht Widersprechendes enthielt, insbesondere auch
Beeinträchtigungen der Rechte des Klosters und der
Güterverwaltung des Abtes (monasterio et mense abbatie). Heinrich
appellierte deswegen an den Papst. Als Stellvertreter des Papstes
und in Gegenwart des Kardinal[priesters] von San Clemente, Egidius
[Gil Álvarez Carillo de Albornoz], löst Erzbischof Franz Abt
Heinrich von seinem Eid, soweit er zum Nachteil des Klosters und
der Verwaltung der Abtsgüter ist.
Sealer: Der Aussteller
Ausfertigung: HStAM, Urk. 75, Nr. 428