Description:
Ausstattung: Von einer Hand sehr hübsch geschrieben
Kapitelüberschriften rot, Initialen abwechselnd rot oder blau; im
Text große Buchstaben rot gestrichelt Bl 9ra und 38ra zierlich
gemalte größere Initialen - BSB-Provenienz: Im XV Jh dem Grafen
Konrad von Kirchberg gehörig; dessen Eintrag auf der Innenseite
des hinteren Einbandeckels: ,das bvch hon ich gar vs gelernot bis
an ain ent got vns sin segen send es ist war werlich Conrar graf zv
kirchberg' Später der Bibliothek auf Schloss Hohenems gehörig:
Eintrag Bl 2r am Rande: ,Bibl Embs' Im Jahre 1809 durch Tausch von
Professor Schuster in Prag an die Münchener Hofbibliothek gelangt,
wie Cgm 34 - Extent:
125 Bl. - Pergament Abstract:
Die Bayerische Staatsbibliothek verwahrt die bei weitem größte
Sammlung von Schwabenspiegel-Handschriften. Die vorliegende
Handschrift Anfang des 14. Jahrhunderts besitzt eine "von der
normalen abweichende, sehr reiche Artikeleinteilung" (Karl August
Eckhardt). Unter "Schwabenspiegel" versteht man ein kaiserliches
Land- und Lehnrecht, das nach 1275 in Augsburg, wohl im
Minoritenkloster, entstand; der Titel "Schwaben-" trat erst im 17.
Jahrhundert auf. Grundlage sind neben bayerischen Quellen das
ältere deutsche (Leges Alamannorum und Baiuvariorum, Kapitularien)
und römische Recht. Der Text wurde mit einer Bearbeitung des
"Augsburger Sachsenspiegels" kompiliert und hatte eine ähnlich
große Wirkung wie dieser. Die Zahl der vollständigen
Handschriften und Fragmente liegt bei über 400, hinzu kommen mehr
als ein Dutzend gedruckte Ausgaben. Das Werk wurde u.a. ins
Niederdeutsche, Lateinische, Französische und Tschechische
übersetzt. Die Bedeutung des "Schwabenspiegels" ist vor allem in
der Weiterentwicklung des deutschen Rechts, durch die Einführung
kanonistischen und alttestamentlichen Gedankenguts sowie in der
Bereicherung der deutschen Sprache des Mittelalters zu suchen. Mit
der Erklärung des römischen Rechts als Rechtsquelle für das
Hofgericht 1458 nahm seine Verbreitung jedoch ein Ende. // Autor:
Peter Czoik // Datum: 2016
Englische Version: The Bayerische Staatsbibliothek (Bavarian State
Library) preserves by far the greatest collection of
Schwabenspiegel-manuscripts. The manuscript presented here, made at
the beginning of the fourteenth century possesses a "different from
the norm, very rich division into articles" (Karl August Eckhardt).
Under "Schwabenspiegel" one understands an imperial estate and
feudal law that was developed after 1275 in Augsburg, likely in a
Minorite monastery; the title "Schwaben-" only appeared in the
seventeenth century. The foundation are next to Bavarian sources
the elder German (Leges Alamannorum and Baiuvariorum, Capitularies)
and Roman law. The text was compiled with an edition of the
"Augsburger Sachsenspiegel" and had a similarly great effect to
this one. The number of the complete manuscripts and fragments
reaches over 400; in addition, there are over a dozen printed
editions. The work was translated into several languages, including
Low German, Latin, French and Czech. The importance of the
"Schwabenspiegel" is to be sought in particular in the further
development of German law, in the introduction of canonistic and
Old Testamentarian thought as well as in the enrichment of the
mediaeval German language. With the declaration of Roman law as the
source of law for the Hofgericht (manorial court) in 1458, its
dissemination came to an end. // Autor: Peter Czoik // Datum:
2016 Publication Statement:
[S.l.] Anfang 14. Jh