Description:
Codex initialibus pictis vel auratis, figuris et imaginibus (11)
ornatus manibus valde tritus - BSB-Provenienz: Salzburg, Nonnberg
- Extent:
167 Bl. - Pergament Abstract:
Die Handschrift ist um 1250/60 wahrscheinlich im oberrheinischen
Gebiet entstanden und bildet ein wichtiges Beispiel für
Heiligendarstellungen in den Psalter-Initialen, die im 13.
Jahrhundert in Deutschland große Beliebtheit erlangten. Enthalten
ist in den Initialen ein umfangreicher Zyklus von Heiligenbildern,
von denen allerdings etliche aufgrund fehlender Umschriften nicht
eindeutig zu bestimmen sind. Identifizierbar sind beispielsweise
(136 recto) Katharina mit dem Rad und (54 recto) Georg mit dem
Drachen. Der Tradition folgend ist am Beginn des Psalters im
unteren Teil der 'Beatus vir'-Initiale (8 recto) der Harfe
spielende David dargestellt, hier mit der Taube des Heiligen
Geistes im oberen Teil. Markiert wird der Beginn der einzelnen
Psalmen und Cantica (Gesänge) durch goldene und silbrige Majuskeln
auf blauem oder rosa Grund, die mit feinen weißen Ornamenten
verziert sind. Zeilenfüllungen mit einer Vielzahl von Motiven in
roter und blauer Federzeichnung an den Zeilenenden durchziehen die
ganze Handschrift. Neben variantenreichen Blatt- und Rankenmotiven
finden sich beispielsweise Vögel, Fische, Drachen und
Engelsköpfe. Im 14. Jahrhundert befand sich die Handschrift im
Zisterzienserkloster Stams, dort wurde ein zisterziensischer
Kalender an den Anfang der Handschrift gesetzt, in dem die
Kirchweihe von Stams am 5. September vermerkt ist. Später gelangte
der Band auf unbekanntem Weg in die Benediktinerinnenabtei Nonnberg
in Salzburg, von dort kam der Codex 1815 nach München. // BSB,
Abteilung für Handschriften und Alte Drucke // Datum: 2019
Englische Version: This psalter originated in the Upper Rhine
region in around 1250-60. It exemplifies the art of representing
saints within psalter initials. Because the saints are not
accompanied by descriptions, only a few of those portrayed can be
identified with certainty based on their attributes, such as Saint
Catherine holding her wheel and Saint George slaying the dragon. In
accordance with tradition, David is displayed with his harp inside
the initial at the beginning of the psalter; above him is the
symbol of the Holy Spirit, the dove. Gold and silver majuscules on
blue or rose ground, decorated with fine white ornament, mark the
beginning of each psalm or canticle. A multitude of motifs in red
and blue ink drawings are woven into fill patterns at the end of
the lines throughout the whole manuscript. Besides a variety of
leaf and tendril motifs there are birds, fish, dragons, angel
heads, and many other subjects. Over the course of the centuries,
this magnificent psalter was housed in several places: it belonged
to both the Cistercian monastery of Stams in the Tirol and the
Benedictine nunnery in Salzburg before coming to the Bavarian State
Library, where it is now preserved. Publication Statement:
[S.l.] Bistum Basel (oder Konstanz) um 1250 - 1260