Description:
Mundart: nordostbairisch
Priester Wernher
Schrift: Schrift stark verblasst
Kurzaufnahme einer Handschrift
Ein am Außenrand beschriebenes Blatt, Lesbarkeit auf der
Vorderseite zT beeinträchtigt; dazu 5 neu aufgefundene
Pergamentstücke aus der gleichen Hs, bisher unidentifiziert bei
Cgm 524960c einliegend, jetzt umgestellt: 4 Stücke vom Ober- und
Unterrand ein- und desselben Blatts
Ausstattung: nicht rubriziert, Spatien für 2zeilige Initialen
ausgespart Extent:
1 Bl., 5 Ausschnitte - Pergament Abstract:
Im Auftrag des Priesters Manegold dichtete Priester Wernher 1172
dieses "Marienleben" nach apokryphen, d.h. dem biblischen Kanon
nicht zugehörigen, Berichten (Pseudo-Matthäus). Autor und
Auftraggeber werden im Augsburger Weltklerus um den Propst und
späteren Abt des Benediktinerstifts St. Ulrich und Afra vermutet.
Der insgesamt rund 5900 Verse umfassende Text ist in drei Teile
gegliedert, die sich auf die Kirchenfeste Mariä Geburt, Mariä
Verkündigung und Weihnachten beziehen. Das erste "liet" (Gedicht
bzw. Buch) erzählt dementsprechend die Geschichte der Eltern
Marias und ihrer Geburt, das zweite von ihrer Vermählung auf
Gottes Geheiß und das dritte von der Geburt Christi, dem
Kindermord von Bethlehem, der Flucht nach Ägypten und
verschiedenen Episoden aus Jesu Kindheit. In der ersten epischen
deutschen Mariendichtung vereinigen sich hymnischer "Marienpreis,
Anrufung der Heiligen Jungfrau und Himmelskönigin als Nothelferin
und Heilsmittlerin und erbauliche Erzählung bis zum selbständigen
Auftreten Jesu als dem Beginn seines Heilswerks" (Dieter
Kartschoke). Die Überlieferung, zwei vollständige Handschriften
und fünf Fragmente, belegt die breite Wirkung des Werks, das von
Anfang an in mehreren Fassungen existierte. Die vorliegende
Handschrift ist ein Fragment und stammt aus dem ausgehenden 13.
Jahrhundert. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2016 Publication Statement:
[S.l.] Anfang 14. Jh.