Description:
Ausstattung: Mit dem wohl erst im 17 Jahrhundert gemalten Wappen
Hans Tuchers auf dem Vorsatzblatt und dem Scheuchenstuhlschen
Wappen auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels Bl 1ra und
27va kunstvollere Initialen auf Goldgrund, im übrigen bei
Kapitelanfängen einfachere rote, blaue oder mehrfarbige Initialen
Rote Überschriften, vielfach rote und blaue Zierstriche im
Text
Mit Gebrauchsspuren, Bl 52 verschnitten
BSB-Provenienz: Beyharting, Augustinerchorherrenstift; aus dem
Kloster Beiharting; daher nach dem Nachweis von Herrn Konservator
Dr Buchheit wohl früher im Besitz des Propstes Christian
Scheuchenstuhl von Beiharting (1619 - 1686) Spätere Signatur: Nr
1355
geschrieben für Herzog Sigmund von Bayern von dem Chorbruder Paul
Sewer in Indersdorf im Jahre 1489
Kurzaufnahme einer Handschrift Extent:
52 Bl. - Pergament Abstract:
Diese Handschrift, auf teurem Pergament geschrieben und mit
Initialen auf Goldgrund und vielen Fleuronné-Initialen
ausgestattet, entstand 1489. Sie überliefert einen der wichtigsten
deutschsprachigen Reiseberichte des späten Mittelalters, verfasst
von dem Nürnberger Patrizier Hans VI. Tucher (1428-1491), der
1479/80 das Heilige Land bereist hatte. Der Schreiber der
vorliegenden Handschrift, Paul Sewer, war Bruder beim
Augustiner-Chorherrenstift Indersdorf und widmete sein Werk Herzog
Sigmund aus dem Haus Wittelsbach (1439-1501). Dadurch ist die
Rezeption des Reiseberichts von Hans VI. Tucher in hohen adeligen
Kreisen bezeugt. Enge Beziehungen bestanden ohnehin zwischen dem
Chorherrenstift und dem Wittelsbacher Hof, die unter Sigmund und
seinem Vater Albrecht besonders gepflegt wurden. Auch Hans VI.
hatte Verbindungen zum Stift. Er selbst, seine Frau Ursula, sein
Sohn Hans XI. und dessen Frau Felicitas gehörten der geistlichen
Bruderschaft von Indersdorf an und wurden von den Chorherren in den
täglichen Gebeten bedacht. Die Handschrift beruht auf der sechsten
und letzten der Inkunabelausgaben, die 1486 in der Augsburger
Offizin von Anton Sorg gedruckt wurde. In Anlehnung an die
Druckausgabe übernimmt die Handschrift deren zweispaltiges Format
und folgt der Textvorlage sehr genau. Sie besitzt einen
blindgeprägten Einband aus Schafsleder, der in der klostereigenen
Buchbinderwerkstatt hergestellt wurde. // Autor: Randall Herz //
Datum: 2019 Publication Statement:
[S.l.] 1489