Description:
Kurzaufnahme einer Handschrift
Altsignatur: Cim 65(1 Extent:
122 Blätter - Pergament Alternative Title:
Koran
Cim. 65(1 Abstract:
Der Kodex ist der erste Teil einer wohl ursprünglich zwölf Bände
umfassenden Prachthandschrift die 1306 für den marokkanischen
Merinidenherrscher Abū Ya'qūb Yūsuf ibn Ya'qūb (Regierungszeit
1286-1307) angefertigt wurde, wie in der Schlußschrift am Ende des
letzten Bandes (Cod.arab. 3) dieses Korans vermerkt ist. Die beiden
erhaltenen Bände umfassen die Suren 1-3,14 und 62-114, also die
ersten und letzten fünf Sechzigstel (Hizb) des Korans. Der Koran
ist mit schwarzer Tinte in Maghribi geschrieben, einem Duktus, der
sich seit dem 10. Jahrhundert von Tunesien über Algerien und
Marokko nach Spanien verbreitete. Das monumentale Erscheinungsbild
entsteht durch das ausgewogene Verhältnis des Schriftspiegels mit
nur sieben Zeilen pro Seite zum breiten Seitenrand.
Verschiedenfarbige Vokalisationszeichen und goldumrandete Kreise,
in deren Mitte die Verszählung aufgeführt ist, beleben das
Schriftbild. Der Satz 'Es gibt keinen Gott außer Ihm' ist
innerhalb des Textes mit goldener Schrift hervorgehoben. Die
Surenüberschriften in goldenem Kūfi stehen frei oder sind mit
Rankenmustern verziert. Die Randmedaillons der Surenüberschriften
sind besonders fein mit arabesken Ornamenten ausgearbeitet. Die
Kodizes, die für Fachleute zu den herausragenden
Koranhandschriften zählen, werden von kostbar gestalteten
Zierseiten eröffnet und beendet. Die Bände gehörten zur
Bibliothek des Orientalisten Johann Albrecht Widmannstetters und
wurden 1558 von Herzog Albrecht V.für die Hofbibliothek, die
Vorläuferin der Bayerischen Staatsbibliothek erworben. // Autor:
Bayerische Staatsbibliothek, Orient- und Asienabteilung // Datum:
2019 Subjects:
1306
North Africa Publication Statement:
[s.l.] [1306] = 705 h.