Der Ackermann aus Böhmen (Johannes von Saaz. Eurialus und Lucretia (Translatze 1) / Niclas von Wyle. Alexander / Seifrit. Buch von Troja. Gesta Romanorum)
Description:
Sammelhandschrift - Ausstattung: Teil I: Rubriziert 1r 5zeilige
rot-grüne Initiale, zweiseitige Randranke und am Außenrand 2
Wappen, alles stark verblasst Die Wappen, ein Gefäß (mit Blumen?)
und ein Wolfs- oder Hundekopf, beide auf rotem Grund, gehören
weder dem Landgrafen von Leuchtenberg, dem Text 1 gewidmet ist,
noch einem der unten genannten Vorbesitzer; am ehesten passen sie
auf den 32v genannten Johannes Wolff, der in diesem Fall als
Vorbesitzer, nicht als Schreiber anzusehen wäre Teil II:
Rubriziert Teil III: Rubriziert mit Ausnahme von 280v- 284r 224r
6zeilige rot-grüne Initiale mit Profilfratze und farbiger
Randranke, 224rb - 227ra 1-3zelige rot-grüne Initialen; an den
Rändern einige primitive rote oder rot-grüne Federzeichnungen:
226v Storch, 260v Ziege, 266v Vogel - BSB-Provenienz: Passau,
Hofbibliothek -
Gregor Hayden Extent:
284 Blatt - Papier Abstract:
Englische Version: "Der Ackermann aus Böhmen" (1401) is, with the
exception of a few Latin verses, the only surviving work by the
notary, scribe and school principal Johannes from Teplá (Saaz) and
is one of the most important German-language prose works of the
late Middle Ages. It is the forensic dispute between death and its
"plaintiff", i.e. the wailer and accuser, who is styled as a
farmhand and challenges death to a dispute about the early loss of
his wife. But he is not a simple farmer, his plough is his poetic
feather. The final prayer for his wife contains the name John as an
acrostic. Despite autobiographical echoes and coping with the
experience of loss, the work is more a fundamental discussion of
the conditions of human existence. Death's defensive speeches often
alternate ironically with the widower's grievances until the
plaintiff is awarded the honour by divine arbitration, but death is
awarded victory by judgement. The farmhand copy in Cgm 579 on leaf
40ra-55ra that is often superior to other text evidence was perhaps
written in Egerland by an Upper Palatine Bohemian scribe in a
liquid Bastarda Gothic script and is only structured with red
chapter headings and simple initials. // Autor: Peter Czoik //
Datum: 2016
"Der Ackermann aus Böhmen" (1401) ist mit Ausnahme einiger
lateinischer Verse als einziges Werk des Notars, Stadtschreibers
und Schulleiters Johannes aus Tepl (Saaz) überliefert und zählt
zu den bedeutendsten deutschsprachigen Prosawerken des späten
Mittelalters. Es ist das forensische Streitgespräch zwischen dem
Tod und seinem "klager", also dem Weh- und Ankläger, der sich als
Ackermann stilisiert und den Tod zu einem Streitgespräch über den
frühen Verlust seiner Frau herausfordert. Er ist aber kein
einfacher Bauer - sein Pflug ist die dichterische Feder. Das
Schlussgebet für seine Frau enthält den Namen Johannes als
Akrostichon. Trotz autobiografischer Anklänge und der Bewältigung
des Verlusterlebnisses stellt das Werk mehr eine grundsätzliche
Erörterung der Bedingungen menschlicher Existenz dar. Oft ironisch
wechseln sich Verteidigungsreden des Todes und Klagen des Witwers
ab, bis durch göttlichen Schiedsspruch dem Kläger die Ehre, dem
Tod jedoch der Sieg zugesprochen wird. Die anderen Textzeugen
häufig überlegene Abschrift des Ackermanns in Cgm 579 auf Bl.
40ra-55ra wurde vielleicht in Egerland von einem
oberpfälzisch-böhmischen Schreiber in einer flüssigen Bastarda
niedergeschrieben und ist nur mit roten Kapitelüberschriften und
einfachen Initialen gegliedert. // Autor: Peter Czoik // Datum:
2016 Publication Statement:
I Oberpfalz/Böhmen ; II Ostbayern ; III Böhmen I: 2. Hälfte 15.
Jh. / II: 1478 / III: 1447