Description:
Foliierung: Neue Blattzählung, 222v-227v neuzeitliche Paginierung,
zeitgenössische Foliierung zwischen Bl 2-37
Kodex unvollständig: Blattverlust zwischen Bl 8687 und 193194
Kurzaufnahme einer Handschrift
Wunderle: CCMSBM V,9
Ausstattung: Rubriziert; 1-3zeilige rote Lombarden, zT mit Perlung,
2r in flüchtiger Federzeichnung in schwarzer Tinte Gesicht im
Initialbuchstaben; am Rande Kapitelzählung in roten römischen
Ziffern
Schrift: Fast durchgehend von einer Hand (1r-225v); 226r-227v
Nachtrag von nur wenig späterer Hand
Mundart: Ostschwäbisch mit bairischen Merkmalen
Altsignatur: Quart Germ 1
BSB-Provenienz: Spiegel vorne Etikett mit Besitzvermerk des Hans
Adam Reisach 1781; außerdem 1r handschriftlicher Besitzeintrag: Ex
Bibl Reisachiorum 1802 AR 1785 Die Sammlung Johannes Adam von
Reisach (1765-1820) wurde in Etappen versteigert, dabei wurde die
Handschrift von Miklós Jankovich erworben; Zwischen 1832 bis 1836
vom ungarischen Nationalmuseum erworben; 1895 im Tausch gegen das
Hunyadi-Archiv in das Königl Reichsarchiv gekommen und später an
die Bayerische Staatsbibliothek übergeben
Altsignatur: Cod Mss Germ 1 Extent:
227 Bl. - Pergament Alternative Title:
Quart. Germ. 1
Cod. Mss. Germ 1 Abstract:
Diese Sammlung von Gebeten, Predigten, Traktaten bzw. Exzerpten zur
Unterweisung im geistlichen Leben gilt als das erste Erbauungsbuch
in deutscher Prosa und entstand um 1270 im Kreis der Schüler des
Franziskaners David von Augsburg (ca. 1210-1271), des bedeutendsten
deutschen Vertreters franziskanischer Frömmigkeit und Mystik. Der
älteste Textzeuge der Sammlung ist die vorliegende Handschrift mit
214 Kapiteln. Viele der Texte sind Übertragungen oder freie
Bearbeitungen von Exzerpten aus Schriften Bernhards von Clairvaux,
Davids von Augsburg und aus den Predigten Bertholds von Regensburg.
Im Zentrum steht die Frage nach dem Heil oder Unheil des Einzelnen,
wobei die zu christlicher Vollkommenheit führenden Mittel
christlicher und besonders franziskanischer Frömmigkeit aufgezeigt
werden. Tugenden und Laster werden nicht getrennt voneinander
behandelt, es überwiegen praktische Handlungsanweisungen
gegenüber dem Mystisch-Kontemplativen. Einige Kapitel wenden sich
direkt an ein geistliches Frauenpublikum. Im 15. Jahrhundert wurde
das Erbauungsbuch für Laien umgearbeitet (Cgm 400). // Autor:
Peter Czoik // Datum: 2016 Publication Statement:
[S.l.] ostschwäbisch Ende 13. Jh. bis Anfang 14. Jh.