Description:
Neuere Blattzählung 1 - 287, zählt 232 doppelt, springt von 271
auf 273 Unbeschrieben: I - II, 287 - 438 kolorierte
Federzeichnungen - BSB-Provenienz: München, Franziskanerkloster
-
Jans Enikel Extent:
II, 287 Blätter Abstract:
In ihrer ursprünglichen Fassung ist die Weltchronik des Jans
Enikel nur in wenigen Handschriften überliefert; die meisten
Textzeugen enthalten Mischredaktionen, in denen Enikels Chronik
zusammen mit anderen Weltchroniken verarbeitet ist. In der
vorliegenden Handschrift wird der gekürzte Enikeltext durch
zahlreiche Einschübe aus der Christherre-Chronik unterbrochen. Die
zweispaltig geschriebene Reimchronik, der zu Anfang und Ende je
mehrere Blätter fehlen, gehörte dem Münchener
Franziskanerkloster bis zu dessen Auflösung. Die Weltchronik ist
mit kolorierten Federzeichnungen illustriert, die meistens vor
einem neutralen, rechteckigen Farbhintergrund stehen, oft auch
direkt auf das Pergament gesetzt sind. An der Ausstattung waren
zwei Hände beteiligt. Die feiner zeichnende Hand wird auf Blatt 22
von der zweiten Hand abgelöst. Die Darstellungen dieser Hand
sprengen den vorgesehenen Rahmen und dehnen sich oft bis an die
Ränder der Blätter aus. Sie sind in leuchtenden Farben gemalt und
trotz der etwas rohen Ausführung durch große Lebendigkeit
gekennzeichnet. Sie zeigen keinen unmittelbaren Zusammenhang mehr
mit den älteren bayerisch-österreichischen Weltchronikzyklen.
Auch stilistisch vertreten sie mit ihrem Anschluß an den
Internationalen Stil des frühen 15. Jahrhunderts eine neue Phase.
Die Ausstattung der Handschrift wurde vielleicht erst nach einer
kürzeren Unterbrechung um 1420 vom zweiten Meister fortgeführt.
// Autor: Elisabeth Klemm/Karin Schneider // Datum: 2019
Englische Version: In its original version, the Weltchronik
(Chronicle of the world) of Jans Enikel (1230-90) survives only in
a few manuscripts, most of which contain a corrupted text in which
Enikel's Chronicle has been mixed with other world chronicles of
the time. In the present manuscript the abridged text of Enikel's
work is interrupted by numerous excerpts taken from the
Christherre-Chronik (Christherre chronicle). This metrical
chronicle, written in two columns on 287 folios, which is
incomplete with several leaves missing at the beginning and at the
end of the codex, belonged to the Franciscan monastery in Munich
until its dissolution in 1803. The Chronicle is illustrated with
colored pen drawings, which usually are set in front of a neutral,
rectangular color background, often directly on the parchment. In
the production process two hands were involved. The depictions
executed by the second hand (from leaf 22 recto onwards) reach well
beyond the framework provided and often extend to the edges of the
leaves. They are painted in bright colors and are characterized, in
spite of the somewhat crude execution, by a great vivacity. They do
not show any direct link with the older Bavarian-Austrian cycles of
world chronicles. Stylistically as well these paintings represent,
due to their connection to the international style of the early
15th century, a new phase in the tradition. The manuscript's
illumination may have been continued in 1420 after a brief
interruption. At that time the text already had been copied and the
first illustrations executed. // Autor: Elisabeth Klemm ; Karin
Schneider Publication Statement:
Bayern-Österreich 1. Hälfte 15. Jh