Description:
Kurzaufnahme einer Handschrift
Ausstattung: 259 kolorierte Federzeichnungen, 16 lavierte
Federzeichnungen, 65 Federzeichnungen, 1 Kupferstich, einige
Schemata, Schwaben
BSB-Provenienz: Augsburg, Benediktinerabtei (St Ulrich und
Afra)
Neue Blattzählung 1 - 66, überspringt 11 leere Blätter zwischen
119 - 120 Außerdem unbeschrieben: 1r, 118v, 119r, 144v, 155r -
166v Zwischen 66 und 67 kleineres Blatt mit Textergänzung
eingeheftet Extent:
I, 177 Blätter Abstract:
Die Handschrift Cgm 312 enthält eine Sammlung von zehn
verschiedenen Losbuchtexten, entstanden zwischen 1450 und 1473.
Losbücher dienten zur Weissagung der Zukunft vom Wetter bis zu
politischen Ereignissen. Ihr Schreiber, Vorbesitzer und teilweise
auch Autor ist der frühere Oettingensche Kanzleischreiber Konrad
Bollstatter (ca. 1420-1482), der seit 1466 in Augsburg lebte und
eine große Zahl deutscher Handschriften, darunter bedeutende
frühhumanistische Werke wie den "Ackermann aus Böhmen",
abgeschrieben hat. Bollstatter war überaus gebildet, seine
Kenntnisse der älteren deutschen Literatur hatte er sich in der
Bibliothek seines Herrn, des Grafen von Oettingen, angeeignet. Beim
vorliegenden Losbuch handelt es sich um eine Sammlung von
Orakelsprüchen zur Unterhaltung oder Unterweisung. Der erste Teil
besteht aus 16 Fragen, 12 Scheiben mit den Tier-, Pflanzen- und
Ortsnamen und den Antworten der 16 Könige. Ab einem bestimmten
Abschnitt lässt Bollstatter jeweils vier zusammengehörige Figuren
als Verkünder der Lossprüche auftreten: biblische Gestalten,
Kirchenlehrer, antike Philosophen, die Elemente und die vier Winde.
Neu eingeführt im Losbuch-Genre hat er die Figuren der Bischöfe,
Laienfürsten und Grafen, daneben die Gralsritter, die Ritter der
Tafelrunde, die Dietrichhelden sowie die vier Minnesänger (Bl.
139v-142v). Den Losbuchtexten ist eine Gebrauchsanweisung
vorangestellt. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2016 Subjects:
Handschrift Publication Statement:
Schwaben 1450-1473