Description:
Ausgewählte Einzelbilder außerdem verfügbar unter den Signaturen
Codsim 273(1, Codsim 273(2, Codsim 273(3, Codsim 273(4 und Codsim
273(5 - Ausstattung: Melodien in gotischer Choralnotation
(Hufnagelnotation) aufgezeichnet Rubriziert 19ra Deckfarbeninitiale
ca 5 x 3,8, violetter Buchstabe auf grünem, hellgrün
ornamentiertem Grund; rot-schwarze unterschiedlich ornamentierte
Initialen, meist über 2 Notensystem oder 4-5 Textzeilen, wohl alle
von der gleichen Hand kleinere Initialen im Bereich des SChreibers
A meist als einfache Lombarden oder mit ausgesparten Bogen- oder
Zackenlinien; im Text des Schreibers B ab 105va zahlreiche
kunstlose, aber reich und vielfältig verzierte rote oder
schwarz-rote Initialen 1r rot-schwarze Initiale, Nachtrag 16 Jh -
BSB-Provenienz: Kolmarer Singschule - Altsignatur: Cim 105 - Extent:
I + 854 Bl. - Papier Alternative Title:
Cod.sim. 273(1
Cod.sim. 273(4
Cim. 105
Cod.sim. 273(2
Cod.sim. 273(5
Cod.sim. 273(3 Abstract:
Englische Version: With around 940 songs with melodies mostly from
the late 14th and first half of the 15th century, the Kolmar song
manuscript, most probably written in 1459/62 in Speyer, forms the
most extensive and important Meisterlied song manuscript. It was
written alternately by two scribes, the first was responsible for
editing the collection and is probably identical to Nestler von
Speyer (leaf 492r). The collection's structure is typical: the
songs are arranged according to melodies or songwriters, only in
exceptional cases is the name of a text author indicated or is
reference made to the fact that the text also originates from the
songwriter. Almost half of all melodies belong to the poets
Frauenlob (Heinrich von Meißen) and Regenbogen, many of the texts
are spiritual in content. The manuscript does not mention the
patron; it was used as a kind of sample book for Meistersingers in
the 16th century. It was later called "The Great Book of Mainz" by
Meistersingers after an ambiguous entry. The Kolmar poet Jörg
Wickram (c. 1505 - before 1562) purchased it in Schlettstadt in
1546 for a newly founded Meistersinger guild in Kolmar (1549). In
1857 it was transferred to the Bayerische Staatsbibliothek. //
Autor: Peter Czoik // Datum: 2016
Mit rund 940 Liedern mit Melodien ("Tönen"), überwiegend aus dem
späten 14. und der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, bildet die
höchstwahrscheinlich 1459/62 in Speyer entstandene Kolmarer
Liederhandschrift die umfangreichste und bedeutendste
Meisterliederhandschrift. Sie wurde von zwei Schreibern abwechselnd
geschrieben, der erste war für die Redaktion der Sammlung
verantwortlich und ist vermutlich identisch mit Nestler von Speyer
(Bl. 492r). Charakteristisch ist die Sammlungsstruktur: Die Lieder
sind nach Tönen bzw. Tonautoren angeordnet, nur in Ausnahmefällen
wird der Name eines Textautors angegeben oder darauf verwiesen,
dass auch der Text vom Tonautor stammt. Fast die Hälfte aller
Töne gehört den Dichtern Frauenlob (Heinrich von Meißen) und
Regenbogen an, viele der Texte sind geistlichen Inhalts. Die
Handschrift nennt keinen Auftraggeber; im 16. Jahrhundert fungierte
sie als eine Art Musterbuch des Meistersangs. Nach einem nicht ganz
eindeutigen Eintrag galt sie späteren Meistersingern als "Das
große Buch von Mainz". Der Kolmarer Dichter Jörg Wickram (um 1505
- vor 1562) kaufte sie 1546 in Schlettstadt für eine neu zu
gründende Meistersingergesellschaft in Kolmar (1549). 1857
gelangte sie an die Bayerische Staatsbibliothek. // Autor: Peter
Czoik // Datum: 2016 Publication Statement:
Rheinfranken (Speyer?) um 1460