Description:
[Kalligraph und Papierschneider] Fahrî Dede
Text der Handschrift: Arabisch Ein Gedicht in türkischer Sprache
am Schluss der Handschrift - Inhalt: Die Kunst des islamischen
Papierschnitts entwickelte sich im iranischen Kulturkreis in der
heute zu Afghanistan gehörenden Stadt Herat zur Zeit der im 15
Jahrhundert herrschenden Timuridenfürsten Auf dem Weg über
Täbris in Aserbaidschan gelangte der Papierschnitt bereits zu
Anfang des 16 Jahrhunderts nach Konstantinopel und blieb bis ins 19
Jahrhundert eine geschätzte Technik der osmanischen Buchkunst Zum
Ausschneiden benutzten die Papierschneider, die zumeist auch als
Kalligraphen tätig waren, Spezialmesser mit spitzen, nach unten
gekrümmten Schneiden Dieses Büchlein aus nur acht Blättern,
enthält sieben kurze Lobpreisgebete in arabischer Sprache Sie sind
für das private, rhythmische Beten mit der Gebetskette (tesbîh)
vorgesehen, wie es besonders von Mitgliedern der Derwischorden
praktiziert wurde Für jeden Wochentag ist ein besonderes Gebet
enthalten Ein Vermerk auf der Rückseite des ersten Papierschnitts
schreibt dieses Werk dem Mevlevi-Derwisch Fahri Dede zu (gestorben
um 1617), einem berühmten Papierschneider aus Bursa Am Ende des
Manuskripts steht ein Gedicht in türkischer Sprache - Ausstattung:
Die Gebetstexte und Zierelemente (Blumen, Sträucher, Zypressen und
Blütenranken) sind aus dünnem, weißem orientalischen Papier
ausgeschnitten und in gelblich gefärbtes Papier gerahmt, welches
aus Italien oder Spanien stammt - Extent:
8 Papierschnittblätter Abstract:
Die Kunst des islamischen Papierschnitts entwickelte sich im
iranischen Kulturkreis in der heute zu Afghanistan gehörenden
Stadt Herat zur Zeit der im 15. Jahrhundert herrschenden
Timuridenfürsten. Auf dem Weg über Täbris in Aserbaidschan
gelangte der Papierschnitt bereits zu Anfang des 16. Jahrhunderts
nach Konstantinopel und blieb bis ins 19. Jahrhundert eine
geschätzte Technik der osmanischen Buchkunst. Zum Ausschneiden
benutzten die Papierschneider, die zumeist auch als Kalligraphen
tätig waren, Spezialmesser mit spitzen, nach unten gekrümmten
Schneiden. Dieses Büchlein aus nur acht Blättern, enthält sieben
kurze Lobpreisgebete in arabischer Sprache. Sie sind für das
private, rhythmische Beten mit der Gebetskette (tesbîh)
vorgesehen, wie es besonders von Mitgliedern der Derwischorden
praktiziert wurde. Für jeden Wochentag ist ein besonderes Gebet
enthalten. Die Gebetstexte und Zierelemente (Blumen, Sträucher,
Zypressen und Blütenranken) sind aus dünnem, weißem
orientalischen Papier ausgeschnitten und in gelblich gefärbtes
Papier gerahmt, welches aus Italien oder Spanien stammt. Ein
Vermerk auf der Rückseite des ersten Papierschnitts schreibt
dieses Werk dem Mevlevi-Derwisch Fahri Dede zu (gestorben um 1617),
einem berühmten Papierschneider aus Bursa. Am Ende des Manuskripts
steht ein Gedicht in türkischer Sprache. // Autor: Bayerische
Staatsbibliothek, Orient- und Asienabteilung // Datum: 2019
Englische Version: The art of Islamic paper cutouts developed in
Timurid Herat in the 15th century. It reached Istanbul via Tabriz
as early as the beginning of the 16th century. Once established in
Ottoman book art, it continued to be appreciated until the end of
the 19th century. For cutting out paper special pointed knives with
blades curved downwards were used. The booklet presented here,
consisting of just eight leaves, contains seven prayers of praise
in Arabic for the use of the tasbih (glorification of God), one for
each weekday. The prayers and ornaments (flowers, shrubs,
cypresses, and tendrils) are cut out of thin, white oriental paper,
and framed in yellowish colored paper that originated from Italy or
Spain. In a note, the booklet is attributed to Fahri Dede of Bursa
(died after 1600), one of the most famous masters of this art. At
the conclusion of the manuscript is a poem in Turkish. // Autor:
Bayerische Staatsbibliothek, Oriental and Asia Department // Datum:
2019 Publication Statement:
Osmanisches Reich (Bursa?) um 1600