Description:
Goldinitialen mit Flechtwerk und Ranken, gelegentlich auch mit
Tierköpfen Kleinere Initialen mit Deckfarben und weißen
Pünktchen verziert, die größeren Goldinitialen auf
Purpurgründen Purpurseiten mit Schrift in Gold und Weiß,
Deckfarbenrahmen (grün, orange, weiß) 2 Bildseiten auf Purpur:
Majestas Domini mit Christus in der Mandorla, umgeben von 2 Engeln
und Cherubim 12r Kreuzigung 105v zum Pfingstfest braune
Federzeichnung Im Kalendar Tierkreiszeichen, kolorierte
Federzeichnungen - BSB-Provenienz: Corvey; Essen, Damenstift;
Verdun, Domschatz; 1790 Mannheim, Hofbibliothek - Altsignatur: Cim
143 - Extent:
223 Bl. - Pergament Alternative Title:
Cim. 143 Abstract:
Sowohl der Entstehungsort als auch die ursprüngliche Bestimmung
dieses Sakramentars werden in der Forschung kontrovers beurteilt.
Liturgie, Schrift und Kalender weisen auf Corvey hin, die Art der
Buchmalerei aber auf Fulda. Möglicherweise wurde die Handschrift
in Fulda für Corvey angefertigt. Die Prachthandschrift besitzt
einen Goldschmiedeeinband mit karolingischen Elfenbeinplatten auf
dem Vorder- und dem Rückdeckel. Die Reliefs stellen Szenen aus dem
Leben Christi dar und werden der Hofschule Karls des Kahlen
(823-877) zugeschrieben. Der Hauptschmuck des Sakramentars ist um
den Messkanon konzentriert. Eine Besonderheit ist der "Initialbaum"
auf der ersten Initialzierseite. Er besteht aus den vier
untereinander stehenden Goldinitialen P(er omnia), D(ominus),
S(ursum cordum) und G(ratias). Die folgenden Seiten sind mit
figürlichen Darstellungen verziert. Gezeigt wird beispielsweise
der thronende Christus in einer goldgründigen Mandorla. Zum
Buchschmuck gehören auch 21 Initialen zu den Hauptfesten sowie
eine Federzeichnung zu Pfingsten mit der Taube des Heiligen Geistes
in einem Halbkreis zwischen zwei Engeln. Im Kalender am Ende der
Handschrift stellen Federzeichnungen die Tierkreiszeichen und die
Büsten der Gestirne Sol (Sonne) und Luna (Mond) in kleinen
Medaillons dar. // Autor: Béatrice Hernad // Datum: 2016
Englische Version: The Fulda Sacramentary typifies the structural
changes that sacramentaries underwent in Carolingian times, when
artistic embellishment was increasingly concentrated on the canon.
The opening letter T (of Te igitur; "Thee, therefore," the first
prayer of the mass) of the sacramentary has been transformed on
folio 12 recto into a picture of the crucified Christ, surrounded
by four medallions depicting, respectively, the hand of God, Saint
Mary, Saint John, and a priest in adoration. Executed at the
Benedictine monastery at Corvey in the last third of the tenth
century, the sacramentary is one of the earliest examples of the
new artistic trends. The manuscript still bears a contemporary
binding with ivory plaques. It was preserved in the treasury of the
cathedral of Verdun until the 18th century. From there, it came
into the Mannheim court library, which was transferred to Munich in
1803-4. Publication Statement:
[S.l.] Nordwestdeutschland (Fuldaische Schule) 3. Drittel 10. Jh