Description:
Kodex unvollständig: 81 Bl von guter Erhaltung, doch mit Lücken:
Der Codex besteht aus 2 ursprünglich getrennten Handschriften: Bl
1 - 24 und 25 - 81; dem ersten dieser beiden Teile fehlt der Anfang
vor Bl 1 und der Schluss nach Bl 23 (Bl 24 ist einzeln und
vielleicht erst später hinzugekommen); in dem zweiten Teil fehlen
mehrere Bll hinter Bl 73, auch ist Bl 49 an falscher Stelle
eingebunden und gehört vor Bl 34 - Ausstattung: Die vierte Hand
ist besonders zierlich, mit roten Initialen und roten Zierstrichen
in den Anfangsbuchstaben der abgesetzten Verszeilen, während die
übrigen Hände keinerlei Schmuck anwenden Bl 26rv zwei Bilder -
BSB-Provenienz: Augsburg, St Ulrich und Afra, Benediktiner - Extent:
81 Bl. - Pergament Alternative Title:
Sankt Abstract:
Englische Version: Manuscript Cgm 94 contains four different works:
firstly, a poem comprising 1,605 verses and preserved only in this
manuscript (leaf 27r-76v) about the life of the Augsburg bishop
Ulrich (923-973), who played an important role in the history of
the Ottonian period empire during the Battle of Hungary on the
Lechfeld in 955. The name of the poem's author, "Albertus", can be
read in an acrostic at the beginning of the poem. Albertus is
perhaps the same person as Prior Adilbert officially documented at
St. Ulrich and Afra monastery until 1240, who wrote several Latin
legends. The "Werk für religiöse Frauen" (Work for Religious
Women) (v. 31) follows the chronological facts of Ulrich's life in
a naive narrative style, with some freedom in the battle
descriptions. Secondly, the manuscript contains a Latin Ulrich-Vita
of the Reichenau Abbot Berno (1008-1048), which Albertus used as a
source for his poem. Thirdly, the manuscript contains some German
sayings (leaf 25 and 77). Cgm 94 was in use in Augsburg's St.
Ulrich and Afra monastery, as can be seen from the possession note
and entries by a certain Engelbirn. Fourthly, an eight-line entry
of mystic-ecstatic considerations is contained in the manuscript by
this Engelbirn, an anchoress for St. Ulrich in Augsburg or
Würzburg around 1230 (leaf 80v-81v). Engelbirn mentions her name
at the end of leaf 80. Leaf 81 follows with a brief prayer to Mary
by her, in which the ego surrenders in eternal love to the Blessed
Mother and her Son, "who has mastered our courtly love". She added
another verse to the sacred song "Vil werden sele halt dich wert"
and corrected it. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2016
Die Handschrift Cgm 94 enthält vier verschiedene Werke: Erstens
ein 1605 Verse umfassendes und nur in dieser Handschrift
überliefertes Gedicht (Bl. 27r-76v) über das Leben des Augsburger
Bischofs Ulrich (923-973), der in der Reichsgeschichte der
ottonischen Zeit bei der Ungarnschlacht auf dem Lechfeld 955 eine
bedeutsame Rolle spielte. Der Name des Verfassers des Gedichts,
"Albertus", ist in einem Akrostichon zu Beginn des Gedichts zu
lesen. Albertus ist vielleicht identisch mit dem urkundlich bis
1240 bezeugten Prior Adilbert des Klosters St. Ulrich und Afra, von
dem mehrere lateinische Legenden stammen. Das "Werk für religiöse
Frauen" (v. 31) hält sich in naiver Erzählmanier an die
chronologischen Fakten des Lebens Ulrichs, mit einiger Freiheit in
den Schlachtenschilderungen. Zweitens ist in der Handschrift eine
lateinische Ulrich-Vita des Reichenauer Abtes Berno (1008-1048)
enthalten, die Albertus als Quelle für sein Gedicht diente.
Drittens enthält die Handschrift einige deutsche Sprüche (Bl. 25
und 77). Cgm 94 war, wie aus Besitzvermerk und Einträgen einer
gewissen Engelbirn hervorgeht, im Augsburger Kloster St. Ulrich und
Afra im Gebrauch. Von dieser Engelbirn, einer Klausnerin zu St.
Ulrich in Augsburg oder Würzburg um 1230, ist in der Handschrift
viertens ein achtzeiliger Eintrag mystisch-ekstatischer
Betrachtungen enthalten (Bl. 80v-81v). Engelbirn nennt am Schluss
von Bl. 80 ihren Namen. Auf Bl. 81 folgt ein kurzes Mariengebet von
ihr, in dem sich das Ich in ewiger Liebe der Gottesmutter und ihrem
Sohn, "der unser minne gemeisteret hat", ergibt. Dem geistlichen
Lied "Vil werden sele halt dich wert" fügte sie eine weitere
Strophe hinzu und korrigierte es. // Autor: Peter Czoik // Datum:
2016 Publication Statement:
Würzburg um Mitte 13. Jh