Regesta: Bau und Bewirtschaftung einer Hofreite in Hünfeld für
das Stift Heiligkreuz daselbst durch Fritz und Else Reuthe.
Heinrich, Dekan, und das gesamte Kapitel des Stifts Heiligkreuz in
Hünfeld bekunden, dass sie mit Fritz Reuthe, Bürger in Hünfeld,
für sich, seine Frau Else und beider Erben übereingekommen sind,
dass er auf der Hofreite, gelegen zwischen Johann Knauffs Garten
und Scheune und Garten der stiftischen Hofreite auf dem Anger in
Hünfeld, innerhalb der nächsten drei Jahre eine gute neue Scheune
bauen soll sowie ein Haus mit zwei Buden über sich. Höhe, Länge
und Breite sollen genauso sein wie beim Haus des Johann Cleygedangk
und es soll einen gewölbten Keller haben. Fritz Reuthe soll das
Haus für sich und seine Nachkommen nach bestem Willen und Nutzen
gebrauchen. Für die nächsten 20 Jahre sollen Fritz und seine
Nachkommen dem Stift jährlich auf St. Stephanstag [ohne Zusatz,
3.8. oder 26.12.] eine Kanne Wein geben und keine Zinsen bezahlen
oder Dienste für das Stift tun. Er soll unbedrängt und
unbeschwert von Abgaben bleiben. Nach Ablauf der 20 Jahre sollen
Fritz oder seine Nachkommen jährlich an Michaelis [29.9.] an die
Kellnerei des Stifts 24 böhmische Groschen Fuldischer Währung
geben. Von der Abgabe der Kanne Wein sollen sie dann befreit sein.
Wenn Fritz oder seine Nachkommen die Hofreite verkaufen will, so
darf er dies nur an einen redlichen Mann, der die Zustimmung des
Klosters Fulda, des Stifts Heiligkreuz und der Stadt Hünfeld
hat.
Sealer: Der Aussteller mit dem Siegel des Kapitels