Extent:
265 Bl. - Papier Abstract:
Die auf einer Pergamenturkunde aufgezogene und zusammengefaltete
perspektivische Ansicht Bl. IIIv zeigt lt. Epigramm Bl. Ir den
Garten, den der Landvogt Wolfgang Philipp Brandt für Schloß
Monheim geplant hat. Monheim (Lkr. Donau-Ries) war von 1505-1777
Pflegamt des Herzogtums Pfalz-Neuburg und seit 1523 Sitz des
Landgerichtes des Herzogtums. Diese Handschrift stellt das einzige
bisher bekannte archivalische Zeugnis dar. Der Entwurf gehört zu
den sehr wenigen erhaltenen Plänen für eine
Renaissance-Gartenanlage, die vermutlich auch realisiert war, heute
aber nicht mehr nachweisbar ist. Das in dem vorliegenden Plan
repräsentierte Ordnungsschema von 4 Quadraten mit Wegekreuz hat
seine Wurzeln noch im mittelalterlichen Klostergarten und bleibt
das verbreitetste bis in die Mitte des 17. Jh. Zeittypische
Elemente sind die arabesken Zierformen der streng geometrischen
Carrées des vorliegenden Planes. Der auf dekorative Wirkung
angelegte, von einer Hand schön gezeichnete Katalog der
Gartenblumen mit Bezeichnungen in Deutsch und/oder Latein (mit
Lücken) enthält Frühlings- und Sommerblumen. Unter den
dargestellten Pflanzen befinden sich neben einheimisch
europäischen auch orientalische und Gewächse aus der Neuen Welt.
Letztere, heute als Gemüse und Nutzpflanzen betrachtet, wurden in
der Frühen Neuzeit ausschließlich wegen des Ziercharakters der
Blüten in Gärten kultiviert. Publication Statement:
[S.l.] Süddeutschland 1615